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Freediving Competition in Roatan, Honduras. Part 2

Freediving Competition in Roatan, Honduras. Folge Kathleens persönlichen Erfahrungen beim Training und im Wettkampf!

Part 2 - Es wird ernster und tiefer (60-70m, April und Mai)

Einige Wochen vor dem Wettkampf sahen die Trainingseinheiten anders aus. Zuvor tauchten wir an Leinen, die an normalen Freedivingbojen befestigt waren und sicherten uns gegenseitig. Nun tauchten wir an einer Leine, die an einer schwimmenden Plattform befestigt war und ein Team an Safety Divern sorgte für unsere Sicherheit und organisierte die Logistik.

Als der Wettkampf näherrückte veränderte sich nicht nur die Logistik sondern auch die Art und Weise, wie wir die Trainingseinheiten planten. Anstatt mehrere Tauchgänge in geringere, recht einfach zu erreichende Tiefen zu machen ging ich nun dazu über, jeweils nur ein Warm-up und einen tiefen, herausfordernden Tauchgang je Trainingseinheit zu absolvieren. Ab diesem Punkt verzichtete ich auch auf weitere Trainigseinheiten außer dem Tieftauchen am Morgen und räumte mir mehr Zeit für Ruhe und Regeneration ein um bereit zu sein um voller Energie in den Wettkampf zu gehen.

Jeden Nachmittag entschieden wir uns für einen bestimmte Tiefe, in die wir am nächsten Morgen tauchen wollten sodass die Leine, an der wir tauchten für uns in die entsprechende Tiefe hinabgelassen werden konnte und wir je einen einzigen Trainingstauchgang genau in diese Zieltiefe absolvieren konnten. Jedem Taucher wurde dann eine genaue Startzeit für diesen Tauchgang zugewiesen wobei die Tauchgänge nach Tiefe sortiert wurden, von tief nach flach. Manche Taucher absolvierten einige Warm-up Tauchgänge vor ihrem tiefen Tauchgang, einige verzichteten ganz auf Warm-up. Für mich selbst fühlte es sich am besten an, einen Tauchgang in 20-25m Tiefe nach einer passiven Ausatmung als Warm-up zu machen. Was mir Anfangs nicht leicht fiel, war herauszufinden, wie lange im Vorraus ich mein Warm-up beginnen sollte um rechtzeitig bereit zu sein aber nicht zu früh um nicht im Wasser auszukühlen.

Wenn ich an der Reihe war begab ich mich an die offizielle Tauchleine, befestigte meine Lanyard und begann meine Entspannungs- und Atmungsroutine während das Safety Team einen Countdown herunterzählte. Sobald der Countdown bei Null angekommen ist habe ich 30 Sekunden Zeit, meine Tauchgang zu beginnen. Ich tauche dann am Seil entlang in meine Zieltiefe ab, wo sich eine Grundplatte befindet mit Klettstreifen, den Tags, befindet. Ich nehme ein Tag weg und bringe es mit mir zurück zur Oberfläche, als Beweis, dass ich dort war. Zurück an der Oberfläche habe ich 15 Sekunden Zeit, um ein Oberflächenprotokoll auszuführen, das daraus besteht, die Ausrüstung aus dem Gesicht zu entfernen, ein OK-Zeichen zu geben und die Worte “I´m OK” zu sprechen, um zu bestätigen, dass alles in Ordnung ist.

Diese Prozeduren sind im Wettkampf genau gleich und es lohnt sich, sie im Training so einzuüben, dass sie für den Wettkampf schon automatisiert sind. Besonders der Countdown für meinen einzigen Tauchgang des Tages machte mich am Anfang ziemlich nervös. Auf eine Art und Weise half mir diese Spannung aber auch, extrem auf meinen Tauchgang konzentriert zu sein. 

Während dieser Zeit konnte ich einige neue persönliche Bestleistungen aufstellen während sich alle meine Tauchgänge sehr angenehm und entspannt anfühlten. Ich freute mich sehr, kurz vor dem Wettkampf die 70m Marke zu treffen und konnte aus dieser letzten Phase des Trainings viel Energie und Zuversicht für den Wettkampf gewinnen. Mein Fokus und meine Entspannung machten meine Tauchgänge sehr leicht und flüssig während diesen Trainingstauchgängen, sogar meine Fähigkeiten, in der Tiefe den Druckausgleich im Ohr herzustellen verbesserte sich. Außerdem war die Atmosphäre im Wasser eine sehr Besondere, alle unterstützen sich gegenseitig und teilten das Gefühl von Anspannung und Freude miteinander.

Ganz unmittelbar vor Beginn des Wettkampfes konnte ich sogar noch eine weitere Disziplin meinem Training hinzufügen. Sheena McNally, eine Rekordtaucherin und Freundin aus Kanada überließ mir ein Paar Karbon Freedivingflossen die mir die Welt einer für mich neuen Disziplin öffneten, der ich zuvor, hauptsächlich auf Grund eines Mangels an guter Ausrüstung, kaum meine Aufmerksamkeit gelegt hatte hatte. Vielen lieben Dank dir, Sheena!

Die drei wichtigsten Lektionen für mich während dieser Zeit sind

  • Der Schlüssel liegt in der Entspannung und der Konzentration
Obwohl ich meine Technik oder Strategie nicht verändert hatte fühlten sich meine Tauchgänge so viel leichter und angenehmer an als ich verstand, meinen Körper und Geist wirklich zu entspannen und meinen Fokus komplett auf den Moment zu richten. Die Zahlen kamen dann automatisch.

  • Nervosität gehört dazu.

In einem ganz bestimmten Moment Leistung bringen zu müssen kann Druck aufbauen. Mir half es, ein Ritual zu entwickeln und das richtige Timing für Vorbereitung auf dem Boot, Warm-up und Entspannung und Atmung direkt vor dem Tauchgang zu finden.

  • Die Leute machen es aus
Nach Wochen des gemeinsamen Trainings wurden wir alle zu einer großen Gruppe an Freunden, die zusammen Tauchten. Dadurch entstand eine wunderbare Atmosphäre von gegenseitiger Unterstützung, guter Stimmung und positiver Energie wodurch das Training letztendlich so viel Spaß machte und so ein tolles Erlebnis war.

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